Aus dem Inhalt:
IGL – Stand am Ende des Jahres 2001 und Ausblick auf 2002 Flugpionier Gustav Weißkopf
Erster Motorflug am 14. August 1901
Matthias Lechner / FFGW Deutsche Flieger Einheiten 1914 - 1918
Folge 2
Artillerieflieger-Abteilungen
Zusammengestellt von Reinhard Zankl Spurensuche - Fliegergräber in Lachen-Speyerdorf
von Reinhard Kastner Früher Luftverkehr – Krieger im Zivilkleid
Photoessay von Reinhard Zankl Unfreiwillige Luftreise
Michael Schmeelke Das Foto mit Geschichte (III)
Eine Landung der besonderen Art, 12.7.1917
von Reinhard Zankl Markierungen (2)
Flugzeuge der Armee-Abteilung Gaede 1915
Reinhard Kastner
Für das Jahr 2001 ist es mit diesem Heft (Nr.2) geschafft. Drei PropellerBlatt Hefte – die Nummern 0/1/2 – mit insgesamt 96 Seiten sind geworden. Für jedes Heft finden wir ca. 40-50 Interessenten. Hoffentlich bleibt es dabei und vielleicht werden es auch noch ein paar mehr. Ein paar Beiträge von außerhalb der Stamm-Schreiber wäre gut, nur Mut. Keiner von uns ist Profi, höchstens beschäftigen wir uns schon länger mit der Materie.
Für das Jahr 2002 haben wir die Hefte Nr. 3, 4 und 5 geplant, mit jeweils 36 Seiten. Dies erscheint uns ein Umfang, der neben Beruf und Familie noch zu bewältigen ist. Auch in diesen Heften wird wieder Einiges zu finden sein, das bisher noch nicht veröffentlicht wurde. Ein Heft – wahrscheinlich Nr.4 – soll sich schwerpunktmäßig mit Jagdstaffeln beschäftigen. Aber die anderen Themen kommen auch nicht zu kurz.
Wir produzieren weiterhin auf dem PC und decken nur die Selbstkosten und Porto. In den frühen Morgenstunden des 14. August 1901 hob sich in der Nähe von Bridgeport, Connecticut, USA, ein eleganter kleiner Endecker in die Lüfte. Am Steuer sein Erfinder und Erbauer, der gebürtige Franke Gustav Weißkopf. Eine halbe Meile weit trug ihn dieser Flug, um dann unbeschädigt zu landen. Damit gelang dem in die Vereinigten Staaten eingewanderten deutschen Mechaniker der erste Motorflug bereits zwei Jahre, vier Monate und drei Tage vor dem Flug der Gebrüder Wright.
Der am 1. Januar 1887 im Mittelfränkischen Leutershausen (bei Ansbach) geborene Weißkopf verdiente sich schon als kleiner Junge den Spitznamen „der Flieger“. Er bastelte und experimentierte mit Papierdrachen und befasste sich mit Luftschiffervisionen. Wie die meisten Luftfahrtpioniere interessierte er sich auch für den Vogelflug. Für einige Jahre fuhr er zu See, wo er mit Takelage, Wind und Wetter vertraut wurde und die Seevögel studieren konnte. In der zweiten Folge dieser Reihe beschäftigen wir uns mit den Artillerieflieger-Abteilungen (AFA). Seit August 1915 werden diese Einheiten aufgestellt. Ihre primäre Aufgabe ist die Zieler-kennung für die Artillerie und Leitung der Batterien beim Zielschießen.
Ausgerüstet sind diese Einheiten am Anfang mit unbewaffneten B-Maschinen, die jedoch über eine FT-Ausrüstung verfügen. Mit größerer Verfügbarkeit von bewaffneten C-Flugzeugen um die Jahreswende 1915/16 werden auch diese Fliegerabteilungen mit ihnen ausgerüstet.
Anfangs in einer Stärke von 4 Flugzeugen auf-gestellt, wurden die AFA später auf 6 Flugzeuge verstärkt bzw. gleich so aufgestellt.
Bei der Reorganisation der Fliegertruppe zum Jahreswechsel 1916/17 wurde aus allen AFA Flieger-Abteilungen (A).
Es gab die (preußischen) AFA201 bis 240 und die bayerischen AFA101 bis 103.
Weitere Einheiten wurden bereits Ende 1916 als FA(A) aufgestellt. Circa 5 km südöstlich von Neustadt an der Weinstraße liegt die Ortschaft Lachen-Speyerdorf. Dort befand sich während des ersten Weltkrieges die königlich bayerische Militär-Flieger-Schule 2.
Bereits vor dem Krieg benutzte der Flugverein Neustadt an der Haardt und Umgebung dieses Areal, das den Namen „ Lilienthal “ erhielt, als Fluggelände.
Im August 1916 wurde bei der Fliegerschule 2 der Schulbetrieb aufgenommen. In den anschließenden mehr als 2 Jahren ihres Bestehens wurden 21 Flugunfälle registriert, bei denen insgesamt 31 Tote zu beklagen waren.
Auf dem dortigen Gemeindefriedhof befinden sich heute sieben Fliegergräber, von denen sechs Gräber von der Fliegerschule 2 stammen sowie ein Grab eines gefallenen Sohnes der Gemeinde Lachen-Speyerdorf, der bei der Fliegerausbildung ums Leben kam. Dieser Artikel fällt nicht hundertprozentig unter den Titel der IGL, Luftfahrt 1900-1920. Dennoch gehört er mit dazu. Es geht um den frühen zivilen Luftverkehr. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges fanden ab 1919 viele der überzähligen Militärflugzeuge ihren Weg ins Ausland, aber auch zu verschiedenen zivilen Unternehmen. Dies nicht nur in Deutschland, genauso auch bei den anderen Staaten. Teilweise erwiesen sich die Flugzeuge als sehr langlebig und ihre Verwendung hielt bis in die dreißiger Jahre an. So lange hatte zum Beispiel der Luftverkehr Strähle seine Halberstadt CL.IV Maschinen in Verwendung. Sie überlebten sogar den Zweiten Weltkrieg und stehen heute in Museen (siehe PropellerBlatt Nr.1 Seite 27).
Aufklärungsflugzeuge und Bomber wurden zu den ersten Verkehrsflugzeugen umgebaut. Die Fluggäste mussten damals zum Teil noch sehr wetterfest sein. Nicht alle Maschinen bekamen eine Kabine. Neben den ersten Linienflügen machten auch viele bei Rundflüge die erste Bekanntschaft mit den mechanischen Vögeln. Während des 1. Weltkrieges ereignete sich durch Luftkämpfe eine Vielzahl von Begebenheiten, bei denen die Flugzeug- oder Luftschiffbesatzung nur durch äußerst glückliche Umstände ihr Leben retten konnte. Als Beispiel seien hier die beiden Besatzungsmitglieder von dem Marineluftschiff L 48, Lt. z. S. Otto Mieth und Obermaschinist Ellermamm, angeführt, die den brennenden Absturz ihres Luftschiffes aus 5200 m Höhe an der englischen Küste als einzige überlebten. Aber auch ohne Kampfhandlungen gab es viele schwere Flugunfälle, und auch hierbei konnten manchmal die Besatzungen durch „Glück“ ihr Leben retten.
Am 24. Mai 1917 hatte die Besatzung Vizefeldwebel Fritz Rosengart (Führer) und Oberleutnant Georg Behrla (Beobachter) der Flieger-Abteilung 44 (FA44) den Auftrag über dem Ostufer der Maas südlich Braas aufzuklären. Die FFA 44 lag seit dem Spätherbst 1914 im Bereich Verdun und war im Frühjahr 1917 u.a. mit Albatros C.V Maschinen ausgerüstet. Das hier abgebildete Foto zeigt eine auf dem Dach eines Hauses liegende DFW C.V(LVG) mit der Nummer 6 am Rumpf und der Militärnummer C.5163/16 am Ruder. Mehr hatte ich anfangs nicht zu diesem Foto. Dann erinnerte ich mich in einem Buch über einen Vorfall gelesen zu haben, zu dem das Foto passen könnte. Hier ist die Geschichte zu dem Foto:
„Am folgenden Tag (dies war der 12.7.1917) wird die Besatzung Unteroffizier Ruch / Lt.d.R. Seifert von vier Sopwithes beim Artillerie-Ein-schießen angegriffen. Unter dem Hagel der feindlichen M.G. reißt in einer Kurve die Bespannung des linken oberen Tragdecks fast völlig ab, so daß die Maschine aus 3700 m Höhe steuerlos abtrudelt. Mit ganz fabel-haftem Fliegerglück stürzt das Flugzeug auf ein Haus in Montigny-en-Sobelle. Hierdurch wird die Wucht des Aufpralls so gemindert, daß der Beobachter ganz unver-sehrt bleibt; der Führer erleidet einen Unterschenkel-bruch und muß von der Sanitätskompagnie 267 in Behandlung genommen werden. In der zweiten Folge unserer Reihe „Markierungen“ befasst sich der Autor mit einer Kennzeichnung, die nicht von einer Einheit alleine getragen wurde.
Mein Thema in dieser Ausgabe des Propellerblattes ist eine Flugzeugmarkierung, die zwar schon bekannt ist aber doch noch einige Fragen aufwirft. Es handelt sich dabei um einen Anstrich in Form eines zweifarbigen Bandes.
Zum ersten Mal sah ich diesen Streifenanstrich auf einer Ago C.I, die nachweislich zur bayerischen Feldflieger-Abteilung 9 (bFFA 9) gehörte. Nach weiteren Fotos von Flugzeugen der bFFA 9 mit dieser Markierung folgten später auch welche von der bFFA 8. Eine beträchtliche Anzahl von Flugzeugtypen war vertreten: Fokker E.I/E.II/E.III, Pfalz Parasol, Ago C.I, Aviatik B.II und C.I sowie Otto C.I. Bayerische Feldflieger Abteilung 9. Flugplatz Colmar.
Flugzeugführer Vizefeldwebel Bruno Chorbacher, Beobachter Ltn. d. R. Ludwig Schmidt
© Hans Trauner 2001 Bayerische Feldflieger Abteilung 9.
Flugplatz Colmar.
© Hans Trauner 2001 Bayerische Feldflieger Abteilung 9.
Kampfeinsitzer Halbabteilung.
Flugplatz Colmar.
Flugzeugführer Unteroffizier Eduard Böhme, 29. September 1915
© Hans Trauner 2001
IGL – Stand am Ende des Jahres 2001 und Ausblick auf 2002
Für das Jahr 2001 ist es mit diesem Heft (Nr.2) geschafft. Drei PropellerBlatt Hefte – die Nummern 0/1/2 – mit insgesamt 96 Seiten sind geworden. Für jedes Heft finden wir ca. 40-50 Interessenten. Hoffentlich bleibt es dabei und vielleicht werden es auch noch ein paar mehr. Ein paar Beiträge von außerhalb der Stamm-Schreiber wäre gut, nur Mut. Keiner von uns ist Profi, höchstens beschäftigen wir uns schon länger mit der Materie.
Für das Jahr 2002 haben wir die Hefte Nr. 3, 4 und 5 geplant, mit jeweils 36 Seiten. Dies erscheint uns ein Umfang, der neben Beruf und Familie noch zu bewältigen ist. Auch in diesen Heften wird wieder Einiges zu finden sein, das bisher noch nicht veröffentlicht wurde. Ein Heft – wahrscheinlich Nr.4 – soll sich schwerpunktmäßig mit Jagdstaffeln beschäftigen. Aber die anderen Themen kommen auch nicht zu kurz.
Wir produzieren weiterhin auf dem PC und decken nur die Selbstkosten und Porto.
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